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Begrüssung zum Jubiläumskonzert "60 Jahre Sängerbund der Blinden in Österreich."

Datum: 01.12.1979
Ort:   Mozart Saal des Wiener Konzerthauses

Verlesen von Kammersänger Heinz Zednik

Sehr verehrte Festgäste, meine Damen und Herren!

"Schon grosse Ehr` ward  mir erkannt,
ward heut ich zum Spruchsprecher ernannt".

Mit diesen Worten des Hans Sachs aus den Meistersingern von Richard Wagner möchte ich Sie im Namen des Sängerbundes der Blinden in Österr. auf das Herzlichste begrüssen.
Gestatten Sie bitte, dass ich nur wenige Persönlichkeiten nenne, denn ich glaube, alle sind gekommen um dem Sängerbund der Blinden ihre Wertschätzung zu bestätigen.
Mit besonderer Hochachtung möchte ich unseren Bundespräsidenten Herrn Dr. Rudolf Kirchschläger und seine Gattin begrüssen.
Ich begrüsse auch herzlichst Frau Staatssek. Elfriede Karl, die persönlich von Herrn Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky entsandt wurde.
Ausserdem begrüsse ich den Nationalratspräsidenten der Jahre 1962-1970 und heutigen Präsidenten der Österr. Blindenwohlfahrt,. Herrn Dr. Alfred Maleta.
Mit besonderer Freude registrieren wir auch den Besuch von Monsignore Wilhelm Paukowitsch, der persönlicher Entsandter von seiner  Eminenz Dr. Franz König ist.
Ausserdem begrüsse ich Herrn Ministerialrat Dr. Temnitschka vom Bundesministerium für Unterricht und Kunst.
Ebenso herzlich begrüsse ich alle anwesenden Bezirksvorsteher, ich begrüsse weiters die Vertreter des Österr. Kriegsblindenverbandes, der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österr., den Konsulenten der Oberösterr. Landesreg. Herrn Ferdinand Hasibeda und die Abgeordneten des Vereines der Oberösterr. in Wien.
Mit besonderer Freude darf ich den Generalsek. der Unesco Geschäftsstelle Wien, Oberministerialrat Dr. Lovecek herzlich willkommen heissen.
Abschliessend möchte ich noch den Intendanten von Studio Wien Herrn Gundomar Eibegger, sowie Herrn Walter Niesner und die Ehrenmitglieder des Sängerbundes der Blinden Herrn Prof. Heinz Conrads und Herrn Prof. Karl Grell begrüssen.
Die heutige Veranstaltung steht unter dem Ehrenschutz des Herrn Bundesminister für Unterricht und Kunst Herrn Dr. Fred Sinowatz, Herrn Landeshauptmann von Niederösterr. Ökonomierat Andreas Maurer, Frau Vizebürgermeister der Stadt Wien Gertrude Fröhlich-Sandner, sowie der Zentralsparkassa der Stadt Wien.
Sehr geschätzte Festgäste, 60 Jahre Sängerbund der Blinden in Österr., 6 Jahrzehnte Tätigkeit, unter manchmal schwierigsten Umständen, wenn wir bedenken, dass viele Organisationen und es sind nicht die kleinsten gewesen, ihre Tätigkeit nach dem zweiten Weltkrieg nicht mehr aufgenommen haben, dann wissen wir auch, welche Wertschätzung und Achtung dem Sängerbund der Blinden in Österr. zukommt. Denn auch der heutige Jubilar musste seine Tätigkeit einstellen. Es verdient Anerkennung und es ist beispielgebend für unsere Generation, dass Blinde unmittelbar nach Kriegsende 1945, den Sängerbund belebt haben.
1972 verabschiedete diese Gesangseinrichtung ihren Chordir. Prof. Karl Niedermann, der 48 Jahre lang im Dienste des Österr. Blindenwesens für die musikalische Leitung dieser Organisation verantwortlich war. Chordir. Karl Wilhelm Hagemayer wurde sein Nachfolger. Unter seiner Führung konnte der Sängerbund der Blinden seinen zweiten Frühling erleben. Einen zweiten Frühling im Sinne der Öffentlichkeitswirkung.
Herr Hagemayer erhielt 1974 für seine kulturellen und künstlerischen Verdienste um das Österr. Blindenwesen das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österr.
Sein erster grosser Erfolg war die Produktion einer Wohltätigkeitsschallplatte des Österr. Blindenverbandes 1973.
Es folgte ein Konzert hier im Mozart Saal 1974, die Schweizer Gastspielreise 1975, zu der der Schweizer Blindenbund eingeladen hatte.
Ein Konzert in der Frauenmünsterkirche, sowie eine Produktion für den Schweizer Rundfunk, Studio Zürich waren die Höhepunkte dieser Reise.
Sehr verehrte Festgäste, es würde den Rahmen der heutigen Veranstaltung sprengen, wenn ich noch mehr auf die Chronik des Sängerbundes der Blinden einginge. Lassen Sie mich nur noch, fast ein Jahr vor dem von der UNO proklamierten Jahr der Behinderten 1981, auf eines hinweisen:

"Ich appelliere im Namen des Veranstalters an alle anwesenden Politiker und Künstler, an das Bundesministerium für Unterricht und Kunst, an das Bundesministerium für soziale Verwaltung, den ORF Hörfunk und Fernsehen und allen anderen Medien Einfluss zu nehmen, dass anlässlich des
Jahres der Behinderten 1981 im Sinne moderner Integration nicht auf den Sängerbund der Blinden betreffend die aktive Mitgestaltung von Veranstaltungen vergessen wird". Das Zustandekommen des heutigen Konzertes verdanken wir der finanziellen Unterstützung sämtlicher Landesreg., der Arbeiterkammer Wien, dem ÖGB, der Zentralsparkassa der Gemeinde Wien, dem Bundesministerium für Unterr. und Kunst, aber auch jenen Künstlern die sich für den heutigen Abend zur Verfügung gestellt haben.
Wir danken deshalb Frau Gundula Klebel, die sich spontan bereit erklärt hat, für die erkrankte Frau Hilde de Groote in dieser Veranstaltung mitzuwirken, Frau Axelle Gall, Herrn Kammersänger Heinz Holecek und Heinz Zednik.
Ich darf meine Dankesworte weitergeben an das Orchester der Wiener Volksoper, an die Gastdirigenten Conrad Artmüller und Leopold Großmann.
Die grösste Bedeutung und Aufgabe für das heuige Konzert liegt jedoch bei Chordir. Karl Wilhelm Hagemayer, der für die Choreinstudierung verantwortlich zeichnet.
Das Orchester der Wiener Volksoper, Dirigent Conrad Artmüller spielt statt wie im Programm angegeben (die Kirchensonate Nr. 12 KV 278), den ersten Satz aus der Symphonie in C-Dur genannt Linzer-Symphonie von W.A. Mozart.
Abschliessend möchte ich sagen: "Wir alle sollten auf den Sängerbund der Blinden stolz sein, wir alle sollten eine Körperschaft zu schätzen und zu fördern wissen, die ihrer Art nach einzig ist im deutschen Sprachraum".

Ich wünsche Ihnen meine Damen und Herren, einen schönen und vergnüg-
lichen Abend und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

Verfasser Hermann Ungerböck

 

Adventkonzert 12.12.2010


Voller Erfolg für unseren Chor

Am dritten Adventsonntag, dem Freudensonntag "Gaudete", durften wir das auf unserer Homepage angekündigte Konzert bestreiten.

In der zwar sehr kühlen Kirche "Maria, Königin des Friedens" in der Quellenstraße 197, herrschte eine wirklich großartige, adventliche Stimmung. Das nasse und kalte Wetter konnte draußen bleiben.

Das Publikum war konzentriert und keine lauten Hintergrundgeräusche störten den Fortgang der Feier. Die anfangs dunkle, dann hell erleuchtete Kirche, bot mit ihren bunten Fenstern, den kleinen, geschmückten Christbäumen und dem großen, an die Wand gemalten Christus ein beeindruckendes Bild.

Das Programm bestand aus Werken namhafter, aber auch moderner Komponisten wie Josef Friedrich Doppelbauer, Heinrich Kaminski, Enderesen, A. Vivaldi U.A.

Aus der Gruppe der Musikschule Rudolfsheim-Fünfhaus, die das Konzert mit ihren musikalischen Beiträgen abrundete, werden später sicher gute Musiker. Ihre Auswahl paßte hervorragend in das Programm. Ein, als Engel gekleidetes Kind erfreute die Augen des Publikums und die unserer sehenden Chormitglieder.

Eva Kotschy, blindes Mitglied des Chores beeindruckte mit ihrer wohl ausgewählten Kurzlesung.

Herr Pfarrer Lorenz fand herzliche Worte für die Aufführung. Er brachte seine Bewunderung für die Leistung der sehbehinderten Mitwirkenden zum Ausdruck. Regina Hess, die Initiatorin des Konzertes zeigte schon bei der Veranstaltung "Lange Nacht der Kirchen" großes Interesse für den Chor. Sie ist bereits unser Fan.

Auch das Publikum konnte sich einbringen. Drei Lieder wurden gemeinsam gesungen. - Ein toller Höreindruck. Am Schluß der Veranstaltung überbrachte Obmann Hermann Ungerböck allen Anwesenden Weihnachts- und Neujahrswünsche vom Chor. Draußen wartete schon der heiße Punsch auf unterkühlte Besucher und Mitwirkende. Die gelungene und stimmige Veranstaltung fand so ihr Ende.

 

 

Verfasserin des Textes: Leopoldine Lenhard
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